Enzyklopädie der Medien. Band 5. Politik und Medien. Von den Medien der Macht zur Macht der Medien

TitelEnzyklopädie der Medien. Band 5. Politik und Medien. Von den Medien der Macht zur Macht der Medien
TypBuch
Jahr2023
AutorenWeibel Peter
HerausgeberInKarlsruhe ZKM und Wien Universität für angew
VerlagHatje Cantz
OrtBerlin
ISBN978-3-7757-3874-3
SchlagwörterAvantgarde, Bewusstsein, Computer, Demokratie, Digital, Distribution, Enzyklopädie, Europa, Film, Gegenwart, Geschichte, Gesellschaft, Globalisierung, Handel. Kolonialismus, Kommunikation, Kultur, Kulturtechnik, Kunst, Macht, Medien, Medienwelt, Museum, Netzaktivismus, Performance, Philosophie, Politik, Postkolonialismus, Produktion, Realität, Religion, Repräsentation, Rezeption, Speichermedien, Technik, Theorie, Unterdrückung, Videokunst, Virtualität, Virus, Welt, Wirklichkeit, Zeit
Zusammenfassung

Mit den vorliegenden provokanten wie prophetischen Essays zeichnet Peter Weibel die Expansion der Künste in die Wirklichkeit und in die Medien nach. Diese hat das Monopol staatlicher und massenmedialer Institutionen, von den Print- zu den sozialen Medien, auf die Konstruktion von Öffentlichkeit und Wirklichkeit kritisch infrage gestellt. Weibel beschreibt detailliert, wie aus den zwei wichtigsten Innovationen der Kunst nach 1945, der partizipativen und kollektiven Aktions- und Medienkunst bzw. der Verwandlung historischer statischer Kunstformen in zeitbasierte Handlungsformen, ein künstlerischer Aktivismus entstand, der das Feld der Kunst global verändert hat. Die künstlerischen Revolutionen lieferten auch Impulse für soziale und politische Befreiungsbewegungen.

Konflikte und Krisen begleiteten daher das Entstehen einer Kunst, die vorwiegend nicht im Museum und in der Galerie, im geschützten Raum der Kunstfreiheit, sondern auf der Straße, in direkter Konfrontation mit der Realität und dem Publikum stattfand. Die Schauplätze der Auseinandersetzung waren daher Gerichtssäle, nicht Galerien, Prozessakten und nicht Kunstzeitungen.

Weibels theoretische Texte offenbaren die Diskurse und Dispositive der Macht in den Feldern von Politik und Gesellschaft, aber auch von Kultur und Kunst. Aktuelle Diskurse, wie Identitätspolitik, Gender und Gewalt, (Post-) Kolonialismus, globale Migration, Defekte der Demokratien, das Ende des Eurozentrismus, die digitale Transformation, hat er bereits vor Jahrzehnten grundlegend vor ihrem geschichtlichen Hintergrund analysiert.

Weibels Medientheorie liefert neue logische, semiotische und analytische Werkzeuge, mit denen die Verzerrung der Wirklichkeit durch den Missbrauch der Medien repariert werden kann. Er benennt die Akteure und Strategien, die im Spannungsfeld zwischen Politik und Massenmedien, zwischen Medien der Macht und Macht der Medien, noch Instanzen der Wahrheit und der Wirklichkeit sein können: neue Formen der Kunst, die sich mit Politik und Medien auseinandersetzen.

Signatur

THE 667