Springerin. Hefte für Gegenwartskunst 02/2022

TitelSpringerin. Hefte für Gegenwartskunst 02/2022
TypBuch
Jahr2022
AutorenHöller Christian, Baciak Mirela, Heißenbüttel Dietrich, Dimitrova Milena, Bridle James, Ries Marc, Würmell Christine, Kurz Annie, Sitte Maria, Hainz Julia, Nimmerfall Karina, Hauffen Michael, Mulmi Amish Raj, Schöllhammer Georg, Chwatal Christoph, Rigler Marlene, Hauser Fanny, Neuburger Susanne, Egger Christian, Brunner Bettina, Letschnig Melanie, Becker Jochen, Benzer Christa, Kunitzky Peter, Reiter Martin und Draxler Helmut
VerlagFolio Verlag
OrtWien
ISBN Number978-3-9504978-2-3
ISBN1029-1830
SchlagwörterAlbert Monkeys, Bernd Scherer, Carrie Mae Weems, Delphine Seyrig, Dietmar Brehm, Erdöl, Eske Schlüters, Fragile Solidarity Fragile Connections, Frankfurter Hauptschule, Harun-Farocki-Institut, Hysteria of the West, Hysterische Ökumene, Ivan Smiljanic, Jiri Sevcik. Dan Graham, Kateryna Lysovenko, Kathmandu Triennale 2022, Lenbachhaus, Nikita Kadan, Noit Banai, Peter Friedl, Raqs Media Collective, Richard Kriesche, Ryan North, Simulacrum: 051822, Stine Marie Jacobsen, The Resilience Complex, Ugo Rondinone, Whiteness as Property, Zoran Smiljanic
Zusammenfassung

Hysterische Erscheinungen überraschen uns immer wieder, auch weil wir sie an uns selbst beobachten können. Doch wie lässt sich das Hysterische als eine Kategorie zur Analyse der Gegenwartsgesellschaft und ihrer Individuen begreifen? Wie eine Neudefinition des Begriffs in Angriff nehmen? Welche Spiel- und Ausdrucksweisen rund um Erregtheit und Hysterie haben sich die letzten Jahre hinweg in der Kunst abzuzeichnen begonnen? Das Themenheft „Hysterien", das in Kooperation mit der Hochschule für Gestaltung Offenbach (Lehrgebiet Soziologie und Theorie der Medien) entsteht, geht diesen Fragestellungen nach und versucht, hinter die vielfältigen Phänomene des Aufgebrachten und Empörten, des Gereizten und Erregten zu blicken. Dazu bedarf es nicht nur einer historischen Klärung der Ursprünge und Entwicklungen dieses Phänomenbereichs aus Widerständigkeiten und Zuschreibungen, sondern auch einer empirischen Symptomanalyse moderner und nachmoderner Störungen – Störungen, die von Psychiatrie und Psychoanalyse mittlerweile mit erweiterten (und erhellenden?) Begriffen kategorisiert werden wie Konversionsstörung, Dissoziationsstörung oder histrionische Persönlichkeitsstörung. Auf der anderen Seite, jener der Gesellschaft, finden sich Synonyme wie „Erregungsgesellschaft“, „Moral- und Tugendpanik“, „Tyrannei der Intimität“ bzw. vielerlei Neologismen, die mit „Hyper“ beginnen. Doch wie lassen sich individuelle bzw. subjektive Symptomatiken und das Feld gesellschaftlicher Störungen auf wechselseitig erhellende Art miteinander verbinden? Gibt es Bilder solcher Verknüpfungen, die sich analytisch zu den heute immer rascher vonstatten gehenden Medienhysterien verhalten? Gibt es Spuren, die von Charcots „photographischer Klinik“ hin zu den zeitgenössischen „Medien-Kliniken“ weisen? Können künstlerische Urszenen und Hysterie-Bearbeitungen hier produktive Abhilfe verschaffen? All dem versucht sich dieses Kooperationsheft in eingehenden Theorie- und Werkstudien zu widmen.

Signatur

Z Springerin 02/2022