Kunstforum International 274/2021

TitelKunstforum International 274/2021
TypBuch
Jahr2021
AutorenSeidel Martin, Schmidt Dagmar, Saehrendt Christian, Kaiser Paul, Schnurr Ansgar, Tiborra Jana, Boll Dirk, Wellmann Marc, Kovce Philip, Dimke Ana, Hübl Michael, Jocks Heinz-Norbert, Asthoff Jens, Probst Ursula Maria, Reichelt Matthias, Weiss Judith Elisabeth und Schütz Heinz
HerausgeberInBechtloff Dieter
Series TitleÜberLeben und Kunst. Bedingungen künstlerischer Existenz
Volume274
VerlagKunstforum International
OrtKöln
Schlagwörter21. Jahrhundert, barbara caveng, Christian Eisenberger, Einkommen, Joseph Beuys, Julio Le Parc, Kunsthandel, Kunstmarkt, Linda McCue, Selbstvermarktung, Wert, Zeitschrift
Zusammenfassung

ÜberLeben und Kunst
Bedingungen künstlerischer Existenz

Ist es Beruf oder Berufung? Originalität, Einsatz- und Risikobereitschaft sind stillschweigende Voraussetzungen des Künstlerdaseins. Kunst ist für Künstler*innen meist Anstoß einer offenen, faszinierenden Selbstverwirklichung. Dabei sind die Lebensentwürfe hin- und hergeworfen zwischen der Glorifizierung eines prekären Künstlerindividualismus und einem kompetitiven Neoliberalismus – mit Folgen für die künstlerische Positionierung: Bleibt man seiner künstlerischen Überzeugung treu oder geht man, um ins Geschäft zu kommen, mehr Konzessionen ein? Die Pandemie zeigt einmal mehr, wie schnell Kunst zur Überlebenskunst und Berufung zum Verhängnis werden. Der vorliegende Themenband von Gastherausgeber Martin Seidel rückt die künstlerische Existenz als Ganzes ins Zentrum. So erklärt das Galeristenduo Saskia Draxler und Christian Nagel im Interview: „… Künstler*innen sollten etwas wollen und dafür etwas wagen“. Und Magnus Resch spricht über Selbstvermarktung und Unternehmertum. Aber ist Kunst „Business as usual“? Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen offenbaren die Misere eines Systems. Paul Kaiser beispielsweise untersucht die strukturellen Dysbalancen mit dem Macht- und Prestigegewinn des Privatsammlers und dem Handlungsverlust der Museen, während Philip Kovce die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens hinterfragt. Hinter all dem steht die Frage: Wie können sich unter den gegebenen Umständen Künstler*innen behaupten und der Kunst ihre Systemrelevanz sichern?

Signatur

Z Kunstforum 274/2021