EIKON. Internationale Zeitschrift für Photografie und Medienkunst #115/2021

TitelEIKON. Internationale Zeitschrift für Photografie und Medienkunst #115/2021
TypBuch
Jahr2021
AutorenAigner Carl, Bowcock Simon, Draskovits Pia, Feßler Anne Katrin, Heinlein Ramona, Klein Ameli M., Krammer Marion, Kunitzky Peter, Müller-Nittel Fabian, Nowaczek Annemarie, Pan Lara, Perrier Danièle, Piffl Gerald, Reindl Markus und Ronc Florian
HerausgeberInAigner Carl, Eggenberger Nela und Draskovits Pia
Verlagbei EIKON
OrtWien
ISBN978-3-904083-08-9
Schlagwörter21. Jahrhundert, Alan Butler, Tina Lechner, Tony Oursler, Ursula Biemann, zeitgenössiche Kunst, Zeitschrift
Zusammenfassung

NFTs
„Die Museumsleute, die von Aura schwärmen, haben Walter Benjamin nie verstanden“, so Peter Weibel in der letzten Ausgabe von EIKON. Schließlich sei diese „ein Teleerlebnis, in Wirklichkeit ein Fernerlebnis“, und habe demnach nichts mit einer „Nähe“ gemein(1), wie der Autor im Anschluss an Benjamin, der die Aura einst als „einmalige Erscheinung einer Ferne, so nah sie sein mag“(2), beschrieb. Selbst wenn man als RezipientIn den bahnbrechenden Aufsatz des deutschen Philosophen nicht im Sinne einer notwendigen Digitalisierung des Kunstbetriebs interpretiert hätte, ist spätestens seit der aufsehenerregenden Versteigerung der Digitalcollage Everydays: The First 5000 Days von Beeple durchgedrungen, dass in puncto technischer Reproduzierbarkeit massenmedial verbreiteter Kunst eine neue Ära angebrochen ist: Denn dank der NFTs (Non-fungible Tokens), die digitale Dateien vor unerwünschter Vervielfältigung schützen, muss wohl ein Gros der bisherigen Medientheorien neu gedacht werden. Mit dieser nun für die Kunst entdeckten Technik haben vor allem Media Artists ein wertvolles Tool erhalten, um ihre Werke als Unikate auszuweisen, was letztlich Folgen für jeden in Zukunft stattfindenden Kunsthandel haben könnte. Dass all die mit dieser neuen Entwicklung einhergehenden Auswirkungen auf die Themen Autorschaft, Verwertungsrechte oder Kunstmarkt zum jetzigen Zeitpunkt keineswegs abschätzbar sind, war auch den Kuratoren der Ausstellung „Proof of Art. Eine kurze Geschichte der NFTs …“ (noch bis 15. September im Francisco Carolinum in Linz) gleich mit Beginn der Vorbereitungen der Schau bewusst. Aus diesem Grund ist der diese Heftausgabe bestimmende Fokus, gestaltet von Fabian Müller-Nittel und Markus Reindl, als eine Art durchgehendes Experiment angelegt, welches einerseits die während des Vorbereitungsprozesses dieser Ausstellung aufgekommenen (mitunter ganz praktischen) Fragen rund um NFTs einbettet, andererseits zugleich Grundlagenforschung zum Thema betreibt.

Signatur

Z EIKON 115/2021