EIKON. Internationale Zeitschrift für Photografie und Medienkunst #106/2019

TitelEIKON. Internationale Zeitschrift für Photografie und Medienkunst #106/2019
TypBuch
Jahr2019
AutorenAigner Carl, Ballhausen Thomas, Batka Philippe, Brandl Katharina, Draskovits Pia, Drevet June, Eggenberger Nela, Egger Christian, Falkensteiner Elisabeth, Horak Ruth, Kong Carlos, Kunitzky Peter, Lubin Avi, Lübke-Tidow Maren, Nujic Marija, Schedlmayer Nina, Schultermandl Silvia, Siegel Steffen, Szeless Margarethe, Thalmair Franz, Zenker Frederike und Zuckriegl Margit
HerausgeberInAigner Carl, Eggenberger Nela und Draskovits Pia
Verlagbei EIKON
OrtWien
ISBN978-3-902250-99-5
SchlagwörterAya Ben Ron, Christian Kosmas Mayer, Hanakam & Schuller, Interspecies Media Art, Mara Novak, Werner Schrödl
Zusammenfassung

Dass Menschen von Natur aus soziale Wesen sind, kann schwerlich bestritten werden: Sobald ihnen das Gegenüber fehlt (und zunehmend nicht nur dann), behelfen sie sich heute mit modernen Kommunikationsmitteln wie dem Smartphone und weiteren mit dem Internet verbundenen Tools, die ihnen den Austausch mit anderen ermöglichen – und das faktisch immer und überall. Aus diesem Grund muss, der neuen Technologie sei Dank, eigentlich niemand mehr einsam sein; dennoch schreitet paradoxerweise gerade durch die zunehmende Absenz „echter“ Personen die Entfremdung der Menschen voneinander inmitten unserer hochentwickelten Gesellschaft kontinuierlich voran.
Auch Haustiere haben seit jeher ihren Zweck als Mittel gegen die individuelle Vereinsamung erfüllt. Durch die technologische Weiterentwicklung und die fortschreitende Aufweichung der Grenze zwischen Kultur und Natur werden nun aber auch sie, als Kinder- oder PartnerInnen-Ersatz und damit Projektionsfläche ihrer BesitzerInnen, zu (ungefragten) Akteuren einer immer stärker medialisierten Welt. So führt die Videoarbeit MY BBY 8L3W von Neozoon, die Katharina Brandl und Friederike Zenker als diesbezügliches Beispiel nennen, sehr eindrücklich vor Augen, wie problematisch sich manche Mensch-Tier-Beziehungen entwickeln können. Andererseits zeigt der Fokus der vorliegenden Heftausgabe mit dem Titel „Interspecies Media Art“ der beiden Kuratorinnen auch anhand weiterer künstlerischer Arbeiten, wie brüchig inzwischen die Unterscheidung zwischen dem „Naturgegebenen“ und dem „Menschengemachten“ geworden ist, wie wenig sich deswegen die Idee von vollkommener Unberührtheit bzw. absoluter Technik heutzutage noch verteidigen lässt und welche Schlüsse wir vor allem als Gesellschaft aus einer Medienkunst ziehen können, die diese Aspekte diskutiert.

Signatur

Z Eikon 106/2019