Logik des Sinns

TitelLogik des Sinns
TypBuch
Jahr1993
AutorenDeleuze Gilles
VerlagSuhrkamp
OrtFrankfurt am Main
Zusammenfassung

"Dies ist keine herkömmliche logische Abhandlung; und doch zielt diese Studie auf nichts Geringeres als eine Theorie des Sinns. Diese Theorie wird entfaltet anhand einer Reihe von Paradoxa, denn der Sinn an sich existiert nicht, Sinn bedarf notwendig des Bezugs auf den Nicht-Sinn und Unsinn. Diese spezifische Theorie des Sinns hat ihre Vordenker und Vorläufer. Unter ihnen nehmen Lewis Carroll und die Stoiker einen privilegierten Platz ein: Carroll, weil er als erster eine Bilanz der Paradoxa des Sinns erstellt, sie gleichsam inszeniert hat; die Stoiker, weil sie im Bruch mit den Vorsokratikern, mit dem sokratischen Denken und dem Platonismus ein neues Bild des Philosophen inauguriert haben, das in enger Verbindung zur paradoxalen Bildung der Theorie des Sinns steht"

Inhalt:
Vorwort: Von Lewis Garroll zu den Stoikern
1. Serie der Paradoxa: Vom reinen Werden
Platonische Unterscheidung zwischen den mit Maßen versehenen Dingen und dem Verrückt-Werden - Die unendliche Identität - Die Abenteuer von Alice oder »Ereignisse«
2. Serie der Paradoxa: Von den Oberflächenwirkungen
Stoizistische Unterscheidung der Körper oder Dingzustände und der unkörperlichen Wirkungen oder Ereignisse - Auftrennung der Kausalbeziehung - An die Oberfläche steigen lassen - Entdeckung der Oberfläche Bei Lewis Carroll
3. Serie der Paradoxa: Vom Satz
Bezeichnung Manifestation Bedeutung: ihre Beziehungen und ihre Zirkularität - Gibt es eine vierte Dimension des Satzes? - Sinn Ausdruck und Ereignis - Doppelnatur des Sinns: Ausdrück-bares des Satzes und Attribut des Dingzustandes Insistenz und Außersein
4. Serie der Paradoxa: Von den Dualitäten
Körper-Sprache essen-sprechen - Zwei- Arten von Wörtern -Zwei Dimensionen des Satzes: die Bezeichnungen und die Aus-drücke der Verzehr und der Sinn - Die beiden Serien
5. Serie der Paradoxa: Vom Sinn
Die unbestimmte Wucherung -Die sterile Verdoppelung - Die Neutralität oder Dritter Zustand der Essenz - Das Absurde oder die unmöglichen Objekte
6. Serie der Paradoxa: Über die Serialisierung
Die serielle Form und die heterogenen Serien - Ihre Bildung -Auf was hin konvergieren diese Serien? —Das Paradox Lacans: das sonderbare Element (leerer Platz und Besetzer Ohne Platz) - Der Laden des Schafs
7. Serie der Paradoxa: Von den esoterischen Wörtern
Synthese der Kontraktion auf einer Serie (Konnexion) - Synthese der Koordination zweier Serien (Konjunktion) - Synthese der Disjunktion oder Verzweigung der Serien: das Problem der Schachtelwörter
8. Serie der Paradoxa: Von der Struktur
Das Paradox von Levi-Strauss - Bedingungen einer Struktur -Rolle der Singularitäten
9. Serie der Paradoxa: Vom Problematischen
Singularitäten und Ereignisse - Problem und Ereignis - Die entspannende Mathematik - Zufallspunkt und singuläre Punkte
10. Serie der Paradoxa: Vom idealen Spiel
Regeln gewohnter Spiele - Ein außergewöhnliches Spiel - Die bei-den Lesarten der Zeit: Äon und Chronos - Mallarme
11. Serie der Paradoxa: Vom Unsinn
Kennzeichen des paradoxen Elements - Worin es Unsinn ist; die beiden Figuren des Unsinns - Die beiden Formen des Absurden(ohne Bedeutung) die daraus hervorgehen -Kopräsenz des Unsinns mit dem Sinn - Der Sinn als »Effekt«
12. Serie der Paradoxa: Über das Paradox
Natur des gesunden Menschenverstandes und Paradox - Natur des Gemeinsinns und Paradox - Unsinn Sinn und sogenannte sekundäre Organisation der Sprache
13. Serie der Paradoxa: Vom Schizophrenen und vom kleinen Mädchen
Antonin Artaud und Lewis Carroll - Essen-sprechen und die schizophrene Sprache - Schizophrenie und Zusammenbruch der Oberfläche - Das Passions-Wort und seine zersprungenen buchstäblichen Valeurs das Aktions-Wort und seine unartikulierten Lautvaleurs - Unterscheidung des Unsinns der Tiefe und des Unsinns der Oberfläche-der Primärordnung und der sekundären Organisation der Sprache
14. Serie der Paradoxa: Von der doppelten Kausalität
Die unkörperlichen Ereignisse-Effekte ihre Ursache und ihre Quasi-Ursache - Unerschütterlichkeit und Genese – Husserls Theorie - Die Bedingungen einer wahren Genese: ein transzendentales Feld ohne »Ich« oder Individuationszentrum
15. Serie der Paradoxa: Von den Singularitäten
Die Schlacht - Das transzendentale Feld kann nicht die Form eines Bewusstseins bewahren - Die unpersönlichen und prä-individuellen Singularitäten -Transzendentales Feld und Oberfläche - Diskurs des Individuums Diskurs der Person ungründiger Diskurs: Gibt es einen vierten Diskurs?
16. Serie der Paradoxa: Von der ontologischen statischen Genese
Genese des Individuums: Leibniz - Bedingung der »Kompossibilität« einer Welt oder der Konvergenz der Serien (Kontinuität) -Transformation des Ereignisses in Prädikat-Vom Individuum zur Person - Personen Eigenschaften und Klassen
17. Serie der Paradoxa: Von der logischen statischen Genese
Übergang zu den Satzdimensionen - Sinn und Satz - Neutralität des Sinns - Oberfläche und Verdoppelung
18. Serie der Paradoxa: Von den drei Philosophenbildern
Philosophie und Höhe - Philosophie und Tiefe - Ein neuer Philosophentyp: der Stoiker- Herkules und die Oberflächen)
19. Serie der Paradoxa: Vom Humor
Von der Bedeutung zur Bezeichnung - Stoizismus und Zen - Der klassische Diskurs und das Individuum der romantische Dis-kurs und die Person: die Ironie - Der grundlose Diskurs - Der Diskurs der Singularitäten: der Humor oder die »vierte PersonSingular«
20. Serie der Paradoxa: Über das Moralproblem bei den Stoikern
Die beiden Pole der Moral: physische Weissagung der Dinge und logische Verwendung der Repräsentationen - Repräsentation Verwendung und Ausdruck — Das Ereignis verstehen wollen repräsentieren
21. Serie der Paradoxa: Vom Ereignis
Ewige Wahrheit des Ereignisses -Verwirklichung und Gegen-Verwirklichung: der Akteur - Die beiden Aspekte des Todes als Ereignis-Was es heißt: Das Ereignis wollen
22. Serie der Paradoxa: Porzellan und Vulkan
Der »Knacks« (Fitzgerald)-Die beiden Prozesse; und das Problemihrer Unterscheidung -Alkoholismus depressive Manie — Hommage an die Psychedelie
23. Serie der Paradoxa: Von Äon
Die Kennzeichen des Chronos und seine Umkehrung durch ein Werden der Tiefen - Äon und die Oberfläche – Die sich aus Äon ergebende Organisation und ihre Differenzen zu Chronos
24. Serie der Paradoxa: Von der Kommunikation der Ereignisse
Problem- der alogischen Unvereinbarkeiten - Leibniz - Positive Distanz und bejahende Disjunktionssynthese - Die Ewige Wiederkehr Äon und die gerade Linie: ein furchtbareres Labyrinth
25. Serie der Paradoxa: Von der Univozität
Das Individuum und das Ereignis- Fortsetzung der Ewigen Wiederkehr - Die drei Bedeutungen der Univozität
26. Serie der-Paradoxa: Von der Sprache
Das wodurch die Sprache ermöglicht-wird - Zusammenfassende Wiederholung der Sprachorganisation - Das Verb und Infinitiv
27. Serie der Paradoxa: Von der Oralität
Problem der dynamischen Genese: von den Tiefen zur Oberfläche - Die »Positionen« nach Melanie Klein - Schizophrenie und Depression Tiefe und Höhe Trugbild und Idol — Erste Etappe: vom Geräusch zur Stimme
28. Serie der Paradoxa: Von der Sexualität
Die erogenen Zonen - Zweite Etappe der dynamischen Genese: die Bildung der Oberflächen und ihre Verbindung - Bild – Natur des Ödipuskomplexes Rolle der Genitalzone
29. Serie der Paradoxa: Die guten Absichten werden zwangsläufig bestraft
Das ödipale Unternehmen in seiner Beziehung zur Bildung der Oberfläche -Wiedergutmachen und kommen lassen - Die Kastration - Die Absicht als Kategorie – Dritte Etappe der Genese: von der physischen Oberfläche zur metaphysischen Oberfläche (die doppelte Leinwand)
30. Serie der Paradoxa: Vom Phantasma
Phantasma und Ereignis- Phantasma Ich und Singularitäten -Phantasma Verb und Sprache
31. Serie der Paradoxa: Vom Denken
Phantasma Übergang und Beginn - Das Paar und das Denken -Die metaphysische Oberfläche - Die Orientierung im psychischen Leben der Mund und das Gehirn
32. Serie der Paradoxa: Über die unterschiedlichen Arten von Serien
Die Serien und die Sexualität: konnektive Serie und erogene Zone; konjunktive Serie und Verbindung - Die dritte Form der sexuellen Serie Disjunktion und Divergenz -Phantasma und Resonanz - Sexualität und Sprache: die drei Serientypen und (die entsprechen-den Worte - Von der Stimme zum Sprechen
33. Serie der Paradoxa: Von Alicens Abenteuern
Nochmalige Erinnerung an die drei Arten esoterischer Wörter bei Lewis Carroll -Vergleichendes Resümee von Alice im Wunderland und Alice hinter den Spiegeln - Psychoanalyse und Literatur neurotischer Familienroman und Roman-Kunstwerk
34. Serie der Paradoxa: Von der Primärordnung und der sekundären Organisation
Die Pendelstruktur des Phantasmas: Resonanz und Zwangsbewegung —Vom Sprechen zum Verb — Ende der dynamischen Genese —Verdrängung primäre und sekundäre - Satirisch ironisch humoristisch
ANHÄNGE
Trugbild und antike Philosophie
I. Platon und das Trugbild
Die platonische Dialektik: Bedeutung der Teilung - Die Selektion der Bewerber
Ebenbilder und Trugbilder - Die Kennzeichen des Trugbildes Geschichte der Repräsentation
Den Platonismus umkehren: das moderne Kunstwerk und die Rache der Trugbilder - Manifester Inhalt und latenter Inhalt der Ewigen Wiederkehr (Nietzsche gegen Platon) - Ewige Wiederkehr und Simulation – Moderne
II. Lukrez und das Trugbild
Das Diverse - Die Natur und die nicht-totalisierbare Summe - Kritik des Seins des Einen und des Ganzen
Die unterschiedlichen Aspekte des Kausalitätsprinzips - Die bei-den Figuren der Methode - Das Clinamen und die Zeittheorie
Das wahre und das falsche Unendliche - Die Unruhe der Seele -Tiefenemanationen Oberflächentrugbilder theologische traumhafte und erotische Phantasiegebilde - Die Zeit und die Einheit der Methode - Ursprung des falschen Unendlichen und der Unruhe der Seele
Der Naturalismus und die Kritik an den Mythen

Phantasma und moderne Literatur
III. Klossowski oder Die Körper-Sprache
Der disjunktive Syllogismus aus der Perspektive des Körpers und der Sprache - Pornographie und Theologie
Sehen und sprechen - Reflexe Resonanzen und Trugbilder – Die Denunziation - Flexion des Körpers und der Sprache
Tausch und Wiederholung – Die Wiederholung und das Trugbild – Rolle der erstarrten Szenen
Das Dilemma: Körper-Sprache – Gott und der Antichrist: die beiden Ordnungen
Kantische Theorie des disjunktiven Syllogismus – die Rolle Gottes – Transformation der Theorie bei Klossowski
Die Ordnung des Antichristen – Die Intention: Intensität und Intentionalität – Die Ewige Wiederkehr als Phantasma
IV. Michel Tournier und die Welt ohne anderen
Robinson, die Elemente und die Ziele – Problem der Perversion
Die Wirkung des anderen in der Wahrnehmung – Der andere als Struktur a priori – Die Wirkung des anderen in der Zeit – Die Abwesenheit des anderen – Die Doubles und die Elemente
Die drei Sinngehalte des Verlusts des anderen – Vom Trugbild zum Phantasma
Der andere und die Perversion
V. Zola und der Riß
Der Riß und die Vererbung – Die Instinkte und ihre Objekte
Die beiden Vererbungen – Todesinstinkt und Instinkte
Das Tier im Menschen
Das Objekt als Phantasma – Tragisch und episch

Signatur

THE 61